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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 15

1849 - Münster : Coppenrath
15 reshier steigt die Rebe fünfzig bis sechzig Fuß hoch die Ulmen und Papeln hinan und hängt ihre Trauben aus. Wie zu Triumphbögen schlingt sie ihre grünen Gewinde fort und fort, von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. Der weinreiche Massikus, ein Zweig der Apenninen, durchzieht nordwestlich das Land. Am Fuße desselben breitet sich das fruchtbare Falernerthal, das Tempe Italiens, aus, nach welchem der Berg selbst auch wohl „der Falerner" genannt wird. Um den Busen von Puteoli herum zieht sich eine steile Fels- wand, die in das Vorgebirge Misenum ausläuft. Im Inneren des Landes erhebt sich als einzelner Bergkegel der Vesuvius bis zu einer Höhe von 3500 Fuß. Eine außerordentliche Frucht- barkeit wird am Fuße dieses für die Umgegend so gefährlichen Nachbaren gefunden. Durch einen schrecklichen Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 79 nach Ehr., bei welchem auch der ältere Plinius, dieser unerschrockene Naturforscher, seinen Tod fand, wurden die drei an seinem Fuße gelegenen Städte, Herkulanum, Pompeji und Stabiä so gänzlich verschüttet, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Sechzehn hundert Jahre lang blieben sie im Schooße der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 kam man durch das Ausgraben eines Brunnens auf ihre Spur. Seitdem ist bis auf unsere Zeit das Nachgraben fortgesetzt worden, und die vielen kostbaren Überreste des Alterthums werden im Mu- seum der Stadt Porti ei, welche über dem alten Herkulanum erbaut ist, aufbewahrt. Als die ältesten Bewohner des Landes werden die Hnotrer angegeben; dann folgen die O s k e r, denen aber dieetrusker eine Zeitlang die Herrschaft entrissen, bis die Samniter eindran- gen und das Land eroberten. Aus der Vermischung der neuen Eroberer mit den früheren Bewohnern ist der Name Campa- nee hervorgegangen. Eine der ältesten Städte ist Cumä am Meere, die von Chalciden aus Euböa schon um das Jahr 1030 vor Ehr. gegründet sein soll. Die ganze Umgegend ist sowohl durch großartige Erscheinungen in der Natur, als auch durch 0 Omnium non modo Italia, sed toto orbe terrarum pulcerrima Campania plaga est. Nihil mollius coelo, denique bis floribus vernat. Nihil uberius solo; ideo Liberi Cererisque certamen dicitur. Nihil hos- pitalius mari. Flor. I. 16.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 396

1849 - Münster : Coppenrath
396 beschlüsse, durch die einander erklärenden und ergänzenden Edicte der Prätoren und später durch die Entscheidungen der Juristen und die Constitutionen der Kaiser. Rechtskundige (Pire con- sulti, prudentes) waren anfangs bloß die Patricier, als die Ein- zigen, welche die alten Proceßformeln kannten, bis Appius Clau- dius Cäcus, ein Urenkel des Decemvirs, oder Flavius, sein Frei- gelassener, diese Formeln zur öffentlichen Kunde brachte. (294 v. Chr.). Allein auch jetzt noch beschäftigten sich nur vornehme Männer mit der Rechtskunde, und der Stand der Juristen war ein hochgeehrter. Sie ertheilten den Parteien Rath und Ver- haltungsregeln und faßten die Documente ab. Unter Augustus entstanden zwei einander entgegengesetzte juristische Schulen durch Q. Antistius Labeo und C. Atejus Capito. Der erstere wollte die geltenden Rechtsbestimmungen und das Wesen des Rechts einer freien Betrachtung unterworfen wissen; Capito dagegen hielt sich mit seiner Schule mehr an den Buchstaben der Gesetze. Mit Hadrian insbesondere nahm das Rechtsstudium einen be- sondern Aufschwung. Der Kaiser stellte in allen größeren Städten des Reiches Lehrer des Rechts an und ließ durch den gelehrten Salvius Julianus alle früheren Edicte in System bringen, das als solches (edictum perpetuum) im Jahre 132 n. Chr. öffentlich bekannt gemacht wurde. Leider ist das Edict selbst untergegangen. Unter den Antoninen lebten die berühmten Jubi- sten Pomponius und Gajus, letzterer für uns besonders merk- würdig durch seine, in unserer Zeit von Niebuhr wieder aufge- fundenen Institutionen. Außerdem waren durch zahlreiche Schrif- ten berühmt Papinianus, Julius Paulus, Ulpianus und Mo- destinus, der unter dem Kaiser Sept. Severus lebte. Von dieser Zeit ab begann das Rechtsstudium zu sinken, und man beschränkte sich fortan auf Anfertigungen von Auszügen und Sammlungen. Die erste öffentliche Gesetzsammlung war der codex Theodo- sianus in der Zeit des Kaisers Theodosius 1!. Am berühmtesten und einflußreichsten wurden aber die noch vorhandenen Gesetz- sammlungen und Nechtsbücher des Kaisers Justinian (527 — 565), bestehend aus deck codex Just., den Institutionen, Pan- decten oder Digesten und Novellen. In der Philosophie dagegen sind die Römer bei ihrer ganz auf das Leben selbst und auf politische Thätigkeit gerich-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1872 - Münster : Coppenrath
Abzug, indem sie erklrten, sie wrden den Tod der Unter-werfung vorziehen. Mit wahrer Achtung fr so tapfere Man-ner ward ihnen der Abzug bewilligt. So ward denn der blutige Kampf um Italien geendigt, nach-dem er zwanzig Jahre, von 535 bis 555, gedauert hatte. Italien ward nun eine Provinz des griechischen Reiches unter dem Namen Exarchat" oder Statthalterschaft. Narses wurde Statthalter und nahm seinen Sitz zu Navenna. Das ostgothische Reich hatte zwei und sechzig Jahre, von 493 bis 555, bestanden. Nach so vielen Gruelaustritten bot das sonst so blhende Italien einen erschtternden Anblick dar. Mehre Millionen Menschen hatte der Krieg hinweggerafft. Huugersnoth und Seuchen wtheten unter denen, welche der Krieg verschont hatte. Ganze Städte standen wie verdet, Felder lagen unbebaut, die Unfttt-lichkeit griff auf eine schauderhafte Weise um sich. Und doch war noch nicht das Ende des Jammers und des Elendes erschienen. Dauernder als durch Eroberungen hat Justinian sein An-denken durch innere Einrichtungen des Reiches begrndet. Unter der Leitung und Aufsicht seines Ministers und Gnstlinges T ribonian wurden nicht nur die Verordnungen der frheren Kaiser als Quelle des Rechtes gesammelt (in dem sogenannten codex Justinianeus), sondern auch eine kunstreich geordnete Sammlung von Erklrungen und Aussprchen berhmter Rechts-gelehrten (digesta, pandectae) angelegt und aus dieser ein Auszug als wissenschaftliches Lehrbuch des Rechtes (institutio-nes) veranstaltet. Spter kamen hierzu noch neue Verordnun-gen Justinian's unter dem Namen novclla; das Ganze ist auch unter dem Titel corpus juris, d. i. Gesetzbuch, bekannt. Dieses hat die Weisheit alter Gesetzgeber und Rechtslehrer nicht blo auf die Nachwelt vererbt, sondern ist auch die Grundlage fr die Rechtsbestimmungen vieler neueren Staaten geworden. Auf diese Weise wirkt recht sichtbar Roms Geist auch noch in dem heutigen Europa fort, und Justinian ist als Vermittler dieser

4. Geschichte des Mittelalters - S. 83

1872 - Münster : Coppenrath
Rhone hinauf, zerstrten Ronen, Paris, Tours, Bordeaux und viele andere Städte. Ja es mute ihnen bald eine gaze Pro-vinz hier eingerumt werden, die noch jetzt nach ihnen den Namen Normandie fhrt. In England erschienen sie unter dem Namen Dnen und nthigten das Land zu einem schweren Tri-brte, Danegeld genannt. Auch nach Italien gingen ihre Zge; in Unteritalien grndeten sie sogar ein besonderes Reich. Selbst die Grndung des groen russischen Reiches wird den Nor-mannen zugeschrieben. Groe Scharen, Warger genannt, aus dem Stamme Ru daher der Name Russen erschienen hier um 860 unter Rurik und anderen Fhrern, und unter-warfen die kleinen slavischen Staaten an der Newa, am Dniper, an der Wolga, zu Kiew, Nowgorod. Rurik's Vetter, Olag (879912), vereinigte mehre dieser kleinen Staaten und ge-wann (882) das feite Smolensk dazu. Von nun an breiteten die Russen mit ihrer Herrschaft den Namen des russischen Landes" immer weiter aus. - Allein durch ihre zerstreuten Ansiedelungen schwchten sich die Normannen selbst immer mehr. Sie verbanden sich in ihren neuen Wohnsitzen mit den ursprnglichen Bewohnern des Landes allmlig zu dem Ganzen Eines Volkes. Darum schwand auch ihr Name nach und nach aus der Geschichte. 27. Das Frankenreich unter den letzten Karolingern. Das Reich Kaisers Lothar I. Von den durch den Theungsvertrag zu Verdun entstandenen drei Reichen trug dieses den Keim einer baldigen Auflsung in sich selbst. Es bildete weder ein natrlich abgegrenztes Ganze, noch beruhete es auf einem gemeinsamen Volkstamme. Daher entstanden auch die meisten Verwickelungen im Reiche Lothars. Der Kaiser selbst, geqult von heftigen Gewissensbissen wegen des unwrdigen Benehmens eines Sohnes gegen seinen Vater, legte die Regie-rung nieder und ging in das Kloster Prm in der Dicese Strier, um hier seine Snden abzuben. Ein baldiger Tod endete seine Leiden. Seine drei ungeratenen Shne erbten wie seine Lnder, so seine Leiden. Alle starben kinderlos. Karl der

5. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1872 - Münster : Coppenrath
I 126 Doch nicht Tribut allein wollten die wilden Eroberer; ihre Absicht war, mit den Sachsen es eben so zu wachen, wie diese es mit den Briten gemacht hatten. Sie eroberten eine Provinz nach der anderen, aller Widerstand der Bewohner war verge-bens. Da trat unter den hartbedrngten Angelsachsen ein Held auf, der König Alfred, und ward der Retter seines Volkes. Als er im Jahre 871 den Thron bestieg, hatten die Sachsen nur noch eine Provinz im Westen (Westsex). Attch diese wurde von den Normannen angegriffen. Alfred vertheidigte sie mit Muth und Entschlossenheit; allein zu schwach gegen die Ueber-macht seiner Feinde, wurde er berwunden, sein Heer zerstreut. Der König mute verkleidet flchten und stand unentdeckt ein ganzes Jahr bei einem Schfer im Dienste. Aber auch in der Htte des Hirten verga er der Roth seines Volkes nicht, son-dern entwarf heimlich Plane zu dessen Rettung. Sobald er erfuhr, da seine Unterthanen sich in der Stille gegen ihre Feinde rsteten, gab er ihnen von seinem Aufenthalte heimlich Nachricht und zog von allen Seiten Wasfengefhrte an sich, nm mit ihnen einen entscheidenden Angriff zu wagen. Sollte aber das Unternehmen gelingen, so mute es mit der grten Vor-ficht und in einem gut gewhlten Augenblick ausgefhrt werden. Es war deshalb nthig, zuvor sichere Kundschaft von der Stellung der Feinde einzuziehen. Alfred selbst bernahm die Ausfhrung dieses gefhrlichen Wagnisses. Zu dem Zwecke verkleidete er sich als Harseuspieler, ging mit seiner Laute keck in das feindliche Lager, wanderte singend und spielend, ohne den geringsten Verdacht zu erregen, durch die Verschanzungen von einem Ende zum andern und sphete alle Fehler des Lagers aus. Nachdem er hier genug gesehen hatte, kehrte er zurck, vertauschte die Harfe mit dem Schwerte, stellte sich an die Spitze der Seinigen und fhrte sie rasch zum Angriffe und zum Siege. Die berraschten Feinde huldigten vor Schrecken und Bewunderung dem khnen Sieger, nahmen die ihnen angebotene Niederlassung an und besiegelten das Bndni durch Annahme des Christenthums. Alfred hoffte, in den Dnen selbst sich Verthei- I

6. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1872 - Münster : Coppenrath
wmmmmmmm 125 Die Englnder. 39. Alfred der Groe (871901). Wir haben in dem ersten Tljeile unserer Geschichte gesehen, wie im Jahre 449 nach Chr. die Angeln und Sachsen aus dem nrdlichen Deutschland von den hartbedrngten Briten gegen ihre nrdlichen Nachbarn, die wilden Schoten, zu Hlfe herbei-gerufen wurden. Die neuen Ankmmlinge wollten aber nicht blo die Befreier, sondern auch die Beherrscher dieser Insel sein-hartnckig wehrten sich die Briten gegen solche Unterjochung versuche, jedoch war das Glck nicht mit ihren Waffen. Die Sachten riefen immer neue Schwrme ihrer zurckgebliebenen Brder zu sich herber und eroberten eine Provinz nach der anderen. Die Briten flohen in die kleine gebirgige Provinz ambrien, das heutige Wales, oder schifften hinber nach Ar-vwnka im Frankenreiche, welches von ihnen den Namen Bre-plague erhielt. Die Angelsachsen errichteten nun sieben kleine Staaten, deren Hupter sich Könige nannten. Egbert der @roe aber, König von Westsex, der in seiner Jugend durch innere Kriege vertrieben worden war und sich eine Zeitlang am Hofe Karl des Groen aufgehalten hatte, brachte im Jahre 827 eine Bereinigung der smmtlichen Staaten zu Stande, unter 5em Namen Angelland, d. i. Land der Angeln, woher der jetzige Name England entstanden ist, und legte baburch den Zrund zu der nachherigen Gre die)es Reiches. Die Angelsachsen hatten sich aber durch die vielen Kriege, erst mit den Bewohnern des Landes, dann unter einanber, so geschwcht, ba sie bald selbst die Beute auswrtiger Feinde 'Wurden. Die Normannen, oder, wie man sie in England nannte, die Dnen, griffen auf ihren ruberischen (Streifzgen jur See auch die englischen Ksten an und zwangen die Könige, ihnen einen jhrlichen Tribut, Danegelb genannt, zu zahlen i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1872 - Münster : Coppenrath
: 129 Groen vermehrten noch das Uebel. Bald muten sie ihren Feinden wieder einen jhrlichen Tribut zahlen. Am hchsten stieg die Unordnung auf der Insel unter dem englischen König Ethelred. Dieser, der verhaten Fremdlinge in seinem Lande mde, weil ihre Brder wiederholt herber-kamen und Tribut forderten, lie vor Wuth an einem Tage alle auf der Insel wohnenden Dnen ohne Gnade ermorden. Dies geschah im Jahre 1002. Dadurch zog er sich aber die schwere Rache ihres Kniges Swen zu. Dieser landete mit einem groen Heere seiner Dnen, vertrieb den Ethelred und eroberte nach langem mrderischen Kampfe ganz England. Je-doch lie ihn sein frher Tod nicht zum Gensse seiner Grobe-rung kommen. Ihm folgte sein Sohn Kanut der Groe, ein Zeitgenosse des Kaisers Heinrich Ii. Dieser suchte nicht | durch Gewalt, sondern durch die Liebe der Unterthanen seine Herrschaft zu behaupten. Er bte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dnen und suchte allen Unterschied unter ihnen aufzuheben. Fr Schmeicheleien hatte er fein Ohr. Einst priesen die Hflinge mit ungebhrender Erhebung seine Macht und sagten gerade heraus, er vermge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschmen, zur Zeit der Fluth au der Meereskste nieder und gebot den Wogen, seine Fe nicht zu berhren. Aber die Wogen schlugen immer nher, so da der König sich entfernen mute. Sehet," rief er nun, mit welchem Unrechte ihr eine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist da, der sprechen kann: Bis hierher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle menschliche Gre in Nichts zusammen." Fnf und zwanzig Jahre lang behaupteten sich die Dnen unter ihm und seinen Shnen in England. Als sie es im Zahre 1041 wieder verlassen muten, kam der angelschsische Fürst Eduard der Bekenner auf den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alsred's Stamm. Da kam Wilhelm, Herzog von der Normandie, mit einem treff- Welte i'i Wtltgesch. Ii. 25. Aufl. 9 I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 207

1872 - Münster : Coppenrath
207 Die Blthe der Hansa hat ungefhr dreihundert Jahre ge-whrt. Im fnfzehnten Jahrhundert verfiel sie nach und nach, weil zu der Zeit fr ffentliche Sicherheit und Ordnung krftiger von den Fürsten gesorgt wurde. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, und endlich blieben nur Hamburg, Lbeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund erneuerten und bis in die neuesten Zeiten hinauf den Namen Hansestdte fhrten. Andere Vereine. Nicht lange nach Errichtung der deutschen Hansa entstanden noch andere solche Stdtevereine, hnlich dem lombardischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbstndigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 siebenzig Städte im sdlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher entstand der schwbische Stdtebund, der gleichfalls sehr mchtig war. Von dem Glnze der deutschen Städte in damaliger Zeit zeugt auch ihre groe Bevlkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19,826 waffenfhige Männer, Straburg 20,000, und der Rath zu Lbeck bewaffnete bei einem Aufstande der Brgerschaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nrnberg war damals so reich und schn, da dort ein mittel-miger Brger besser wohnte, als in Schottland ein König ^ die Stadt Danzig so mchtig, da ihr Brgermeister selbst dem König Christoph von Dnemark den Krieg erklrte; das ge-werdthtige Augsburg so blhend, da es fr die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brgge herrschte ein solcher Auf-wand, da die Knigin von Frankreich, als sie hier (1301) den Glanz und die Pracht der Brgerfrauen sah, vor Verwun-derung ausrief: Ich glaubte, allein Knigin zu sein, und er-blicke hier wohl sechshundert!" Mit der frheren Armuth schwand aber auch immer mehr die alte Nchternheit und Einfachheit der Sitten, und an ihre Stelle trat prunkender Aufwand, besonders bei ffentlichen Festen und Gelagen. Wir haben noch eine Menge Verordnungen

9. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1872 - Münster : Coppenrath
206 ihrer eigenen Gewerbthtigkeit, sondern auch mit denen fremder Lnder allsgedehnten Handel trieben. Die Hansa. Das Haupthinderni des freien Verkehrs der Städte unter einander war aber noch immer die Unsicher-heit aller Flsse und Wege. Ueberall lauerten Raubritter den Kaufleuten auf, berfielen und plnderten ihre reich bc> ladenen Wagen und Schiffe. Nur mit stark bewaffneter Hand konnte man sich gegen ihre Rubereien schtzen. Darum ver-einten sich im Jahre 1241 die beiden reichen Städte Lbeck und Hamburg und beschlossen, auf gemeinschaftliche Kosten eine hv waffnete Mannschaft zu unterhalten, welche die Wagen und Schiffe begleiten und beschtzen sollte. Andere Handelstdte sanden die Einrichtung so vernnftig, da sie sich gern diesem Bunde anschlssen. Braunschweig war die erste, welche beitrat; dann folgten Rostock, Wismar, Stralsund und viele andere, so da der Bund znr Zeit seiner grten Strke aus fnf und achtzig Stdten bestand. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Stdtebund den Namen Hansa an, von dem altdeutschen Worte Hans", welches Geselle heit, so da hiernach Hansa so viel bedeutet als Gesellschaft oder Bund. Das Haupt dieses groeu Bundes war Lbeck; hier wurden auch die Bundesver-sammlnngen gehalten. Der Bund war in vier groe Quar-tiere getheilt, deren Hauptstdte Lbeck, Branuschweig, Kln und Danzig waren. Selbst auswrtige Staaten bewarben sich um die Gunst dieser deutschen Handelstdte und rumten ihnen bequeme Waarenniederlagen (Stapelpltze) ein. In Rußland hatten sie Nowgorod, in England London, in Norwegen Ber-gen und in Flandern Brgge. Durch eine so umfassende Ver-bindnng wuchs das Ansehen und die Macht der Hansa in solcher Gre heran, da sie es selbst mit mchtigen Knigen aufnehmen konnte. So verlor der schwedische König Magnus durch sie seine Krone. Im Jahre 1421 rstete sie eine Flotte von zweihundert acht und vierzig Schiffen mit zwlstansend Streitern gegen Kopenhagen aus. i

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 237

1861 - Münster : Coppenrath
237 einen Hand den Degen, in der andern ein Pistol, stürzte er wüthend hinaus in den Feind, stolperte aber über seine Spo- ren, fiel hin und wurde nun schnell ergriffen. Die über solchen Muth hoch erstaunten Türken nannten diesen Kampf „Kala- balik" oder Löwenjagd. Nun wurde er nach Bender und von dort nach Demotika gebracht und unter Aufsicht gestellt. Den- noch blieb er, bald unter diesem, bald unter jenem Vorwände, über ein ganzes Jahr und versuchte noch fortwährend, die Pforte gegen Rußland in Waffen zu bringen. Als er aber vernahm, daß die schwedische Reichsversammlung selbst einen Frieden mit Rußland und Polen unterhandle, verließ er, um diesen zu verhindern, augenblicklich die Türkei. Mit allen Beschwerden und Entbehrungen vertraut jagte er voraus mit der Eile eine Kuriers, unter dem Namen Karl Frisch, durch Ungarn, durch Deutschland und erschien, aller Welt zum Er- staunen, im November 1714 vor den Thoren Stralsunds, nachdem er fünf Jahre in der Türkei zugebracht hatte. Friede Zu Uystädt (1721). — Jedoch kehrte sein früheres Glück nicht mit ihm zurück. Er war der Uebermacht seiner Feinde nicht gewachsen. Mehrere Provinzen mußten an die Russen abgetreten werden. Um sich für diesen Verlust zu ent- schädigen, beschloß er, den Dänen Norwegen zu entreißen. Im Jahre 1715 eröffnete er den Feldzug, der aber unglücklich ablief. Der größte Theil seines Heeres wurde das Opfer einer ungeheuren Kälte, die einbrach, er selbst aber bei der Belagerung der Festung Friedrichshall im Süden Norwegens am 10. Dezember 1718*) in den Laufgräben von einer feind- lichen Kugel getroffen. So starb der weit gefürchtete und be- wunderte nordische Held, erst sechs und dreißig Jahre alt, der eigentlich nie regiert, sondern bloß Feldzüge geführt hatte. Mit ihm erlosch Schwedens Ansehen und Ruhm, und Rußland war nunmehr die erste Macht im Norden. Im Frieden von Npstädt 1721 erhielt dieses von Schweden die schönsten *) In demselben Jahre wurde der Friede zu Passarowitz geschlossen.
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197 170
198 150
199 27